Museum für Kunst
und Geschichte
ENTDECKEN SIE DIE SCHÄTZE
DER ANTIKEN STADT ARAUSIO
Das Museum für Kunst und Geschichte, das im Stadtpalais des 17. Jahrhunderts gegenüber dem Antiken Theater untergebracht ist, beherbergt viele kostbare Schätze. Sie finden dort außergewöhnliche archäologische Funde aus dem Theater.
Die römischen Katasterpläne aus dem 1. Jahrhundert sind die einzigen ihrer Art, die erhalten sind, und bilden ein wichtiges Zeugnis des römischen Vermessungswesens.
Die unglaubliche Geschichte der Stadt Orange setzt sich auch im Mittelalter fort: Sie lernen Guillaume au Cornet, Graf von Toulouse und Hauptmann Karls des Großen, kennen. Danach folgen fünf Jahrhunderte des berühmten Fürstentums Orange, das von protestantischen Fürsten regiert wurde, die sich Ende des 17. Jahrhunderts gegen Ludwig XIV. auflehnten.
Außerdem werden Sie in die künstlerische Welt von Frank Brangwyn und Albert de Belleroche eintauchen, zwei Malern des späten 19. Jahrhunderts, Zeitgenossen von Henri Toulouse-Lautrec und Auguste Renoir.
Fokus
Albert de Belleroche (1864-1944) ist ein Saal des Museums gewidmet. Der Maler besaß eine Wohnung in Paris, von der aus er eine gute Aussicht hatte.
Auf diese Weise konnte er am 6. Oktober 1902 die Bestattung des Schriftstellers Émile Zola aus nächster Nähe miterleben. Der Maler wollte dieses Ereignis unbedingt live festhalten. Obwohl er an jenem Abend Gäste hatte, ließ er sie – zum großen Missfallen seiner Frau – allein, um das Gemälde noch am selben Tag fertigzustellen.
Im Archiv des Museums fand man einen Brief von 1953, aus dem hervorgeht, dass Julie de Belleroche, die Witwe des Malers, und dessen Sohn William de Belleroche den Wunsch hatten, das Gemälde der Stadt Orange zu vermachen. Dieser Bitte wurde 2018 von den zwanzig Rechtsnachfolgern von Albert de Belleroche stattgegeben Das Gemälde mit dem Titel „Zolas Begräbnis“ wird daher aktuell Das Gemälde mit dem Titel „Zolas Begräbnis“ wird daher aktuell


AUSSTELLUNG „DU FIL À L’ÉTOFFE“ (VOM FADEN ZUM STOFF)
3. Juni bis 31. Dezember 2022
Ab den 1760er-Jahren war Orange ein bedeutendes Zentrum der Herstellung von Indienne-Stoffen. Der Schweizer Textilunternehmer Johann Rudolf Wetter profitierte von der Begeisterung für das nach indischer Technik bedruckte Kattungewebe und errichtete im Vorort Pourtoules am Fluss Meyne eine Manufaktur mit 530 Arbeiterinnen und Arbeitern. Das Unternehmen genoss großes Ansehen und verkaufte seine Waren in ganz Frankreich und exportierte sogar nach Europa und in die ganze Welt. Die Stoffe aus Orange waren aufgrund ihrer besonders strahlenden Farben bekannt und begehrt.
Diese Geschichte führt als roter Faden durch die Ausstellung, die alle Schritte der Kleiderherstellung – vom Faden zum fertigen Gewand – und deren zeitliche Entwicklung zeigt. Es gibt einen Exkurs zu den Grundmaterialien (Stoffe und Farben) und ihrer Herkunft. Außerdem präsentiert eine „Zeitleiste“ anhand 12 lebensgroßer Puppen die Entwicklung der Herren- und Damenbekleidung während der Jahrhunderte der Industriellen Revolution. Im Anschluss können die Besucher die Entstehung der auf den Gemälden abgebildeten Stoffe nachverfolgen und auch Stoffe berühren, die im letzten Jahr in Indien mit der traditionellen Technik hergestellt worden sind.
Im Rahmen dieser Ausstellung werden zahlreiche Gegenstände präsentiert, die das Museum in den letzten Jahren erworben hat: Kleider, Röcke, Unterröcke, Hauben, und vieles mehr. Diese Ausstellungsstücke knüpfen eine Verbindung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.